2024
Und jetzt!
Akute Positionen junger Büros zu Architektur und Planung
17. Oktober bis 1. Dezember 2024
Mit: INTO STORIES, forty five degrees, o r t o, POLYCARBONARA und Studio Malta
Wie sieht die Zukunft der Architekturpraxis aus? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Gegenwart. Eine Antwort geben die, die heute das Morgen gestalten, die länger als andere mit den Konsequenzen heutigen Handelns zu leben haben. Dabei zeigt sich, dass die tradierten Konzepte und Arbeitsweisen nur bedingt geeignet sind, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, dass das Berufsbild neu formuliert werden muss, um das umfassen zu können, was jetzt ansteht, was eingelöst und bewältigt werden muss: Klimawende, Bestandserhalt, Umnutzung, Koproduktion, Kreislaufwirtschaft, Resilienz, sozialer Zusammenhalt, Gemeinschaft, Fairness, demografischer Wandel. Wir müssen neu lernen, Dinge und Häuser wiederzuverwenden, zu pflegen, zu reparieren. Wir sollten mit den Gebäuden ebenso behutsam umgehen wie mit den Menschen, die sie nutzen. Wir können die sozialen Qualitäten im gebauten Raum erkennen und fördern. Wir dürfen Ressourcen teilen und voneinander lernen.
ÇA BOUGE EN VILLE — BEWEGT EUCH!
Sport & Architektur für morgen
16. Mai – 30. Juni 2024
Von der Site Le Corbusier Firminy in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro DREAM (Paris und Nizza) entwickelt, stellt diese Ausstellung die Frage nach dem Platz des Sports in der Stadt von morgen.
Die Ausstellung des Architekturbüros DREAM nimmt den von dem Architekten und Theoretiker Le Corbusier realisierten Standort Firminy (Nähe Saint-Étienne, Auvergne-Rhône- Alpes) als Ausgangspunkt, um der Frage des Sports im städtischen Raum heute und in Zukunft nachzugehen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie 2020 und die damit einhergehenden Beschränkungen, verwandelten sich die Stadtzentren in Fitnessstudios unter freiem Himmel, wo täglich Sport getrieben wurde.
Im Jahr 2022 löste die Austragung der Fußballweltmeisterschaft in Katar eine Welle der Empörung aus. Die ständige Medialisierung des Profisports und seiner Akteure offenbart seine wachsende Rolle und die Herausforderungen, denen er in unseren modernen Gesellschaften unterworfen ist. Er stellt inzwischen eine institutionelle Organisation dar, die im Zentrum territorialer politischer Strategien steht.
Seit den ersten internationalen Kongressen für moderne Architektur in den 1930er Jahren ist man sich des Einflusses des Sports auf die Planung des Stadtraums bewusst geworden. In Firminy ist das von Le Corbusier entworfene Zentrum zur Erholung von Körper und Geist ein Beispiel für die funktionalistische Stadtplanung, die nicht nur den Arbeitsplatz der Menschen organisiert, sondern auch Raum für Freizeitaktivitäten schafft. Veränderte Praktiken im Freizeitsport gehen heutzutage mit der Erneuerung der architektonischen Planung in Städten einher, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befinden
Eine ausstellung von Site Le Corbusier in Zusammenarbeit mit DREAM.
Katowice in between
Eine Erkundung
29. Februar 2024 – 28. April 2024
Die oberschlesische Industriestadt Kattowitƶ gehört als Ergebnis des Versailler Vertrages, einer Volksabstimmung und der Teilung Oberschlesiens seit 1922 ƶu Polen. Der polnische Teil erfuhr in der Folge insbesondere bis 1939 eine intensive Urbanisierung und Industrialisierung. In Katowice entstand in den ƶwanƶiger und dreißiger Jahren ein Ƶentrum der polnischen Moderne als demonstratives nationales Projekt mit ƶahlreichen Wohn-, Verwaltungs- und Kulturbauten, die die Stadt bis heute prägen.
Besonders in den Stadterweiterungsgebieten südlich der Bahnlinie entlang der nach Süden führende Promenade Tadeusƶa Kościusƶki finden sich auf engstem Raum Ƶeugnisse der Moderne aus dieser Periode, die als Ensemble internationalen Rang beanspruchen können. Die Ausstellung gibt einen Eindruck und Überblick über diese außergewöhnlich gut erhaltenen Bauten der Moderne sowie ihre Architekt*innen und zeigt Fotografien von Benedikt Hotƶe, die im Rahmen einer Reise 2009 entstanden sind.
Kuratiert von Stefan Werrer
2023
Sweet Dreams Security® – Angst hat Zukunft
Matthias Megyeri
19. Oktober 2023 – 21. Januar 2024
Der Doppelcharakter der Sicherheit – Voraussetzung für Wohlstand und gesellschaftlichen Frieden einerseits und die potenzielle und strukturelle Gewalt auf der anderen Seite – durchziehen den Alltag und den öffentlichen Raum unserer Städte. Der Stuttgarter Künstler Matthias Megyeri thematisiert in seiner Arbeit Sicherheits- und Abwehreinrichtungen an Gebäuden und im öffentlichen Raum: Zäune, Schutzdrähte, Ketten, Gitter, Sicherheitspersonal. Megyeri verändert und verfremdet sie so, dass sie entweder noch gesteigert, meist aber vermeintlich verharmlost werden: Ihre bedrohlichen Elemente werden mithilfe einer Comic-Ästhetik, der Sprache von Kinderspielzeug sowie aus der Kitsch- und Tourismusindustrie umgestaltet und verlangen uns so ein Lächeln ab. Damit macht Megyeri aber erst auf die ursprünglich aggressiven Formen aufmerksam und skandalisiert deren Normalität, eine Normalität, die meist nur die wahrnehmen, gegen die sie gerichtet ist.
Megyeri verlässt den Raum der abstrakten Auseinandersetzung mit dem Thema, indem er zwinkernden Auges Sweet Dreams Security® als eine Marke etabliert, die Produkte anbietet, die den Konsumierenden scheinbar eine Antwort auf das unlösbare Dilemma von Sicherheit und Freiheit bieten. Megyeris Arbeiten sind im Sinne des Wortes schmerzhaft schön.
Für die Architekturgalerie am Weißenhof weitet Megyeri mit einer Rauminstallation diese Strategie der Verfremdung aus. Dabei wird die Qualität der Galerie als einem Ausstellungsort, der sich im Gegenüber von Exponat und Rezipient konstruiert, aufgehoben und das Publikum zu einem Akteur und Beteiligten der Prozesse und Mechanismen, die sich zum Thema der Sicherheit beschreiben lassen.
Kuratiert von Juliane Otterbach und Christian Holl
HABITAT X
Klimaangepasstes Leben in Koexistenz von Menschen, Tieren und Pflanzen
6. Juli – 8. Oktober 2023
HABITAT X zeigt Möglichkeiten auf, den ausschließlich auf den Menschen bezogenen Prozess des Planens und Bauens zu überwinden: Das Bureau Baubotanik aus Stuttgart veranschaulicht mit zwei Gastbeiträgen von Studio Animal-Aided Design aus Berlin und Felixx Landscape Architects & Planners BV aus Rotterdam Strategien, die ein Zusammenleben und -wachsen von Pflanzen, Tieren und Menschen ermöglichen.
Die Ausstellung thematisiert die Koexistenz von Pflan-zen, Tieren und Menschen in Bezug auf unsere gebaute Umwelt: Wie kann das Bauen auf die langfristigen Veränderungen der Lebenszyklen von Gebäuden und Freiräumen eingehen? Wie muss die kulturelle Praxis des Planens modifiziert werden, um den Lebenswelten von Pflanzen und Tieren gerecht zu werden? Und welche Rolle spielen lokale Gegebenheiten und unter-schiedliche zeitliche Horizonte?
Die Arbeiten der drei an der Ausstellung beteiligten Büros zeigen, wie interdisziplinäre Forschung und Praxis Grundlagen, Methoden und Planungswerkzeuge für die erfolgreiche Integration von Biodiversität in die Planung und Gestaltung urbaner Räume zur Verfügung stellen können.
Hans Dieter Schaal – Architektur und Natur
4. Mai – 25. Juni 2023
Hans Dieter Schaal (*1943), Architekt und Künstler, beschäftigt sich schon seit den 1970er Jahren mit Landschafts- und Platzprojekten. Sein gezeichnetes Buch Wege und Wegräume erregte 1977/78 viel Aufsehen, ebenso wie sein Entwurf für die Berliner Bundesgartenschau 1977. Dafür erhielt er den ersten Sonderpreis. Im Universitäts-Bereich Stuttgart-Vaihingen konnte er 1979 ein hölzernes Laubenhaus errichten. Es musste 2000 einem Neubau weichen. Zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 in Stuttgart wurden seine Kunst-Installationen Stangenwald-Platz auf dem Killesberg und Villa-Moser-Leibfried beim Pragsattel realisiert. 1997/98 folgte der Monopteros im Park von Hohenheim. Diese teilweise gut erhaltenen, zum andern Teil ruinös-verfallenen, spannungsvoll-poetischen Kunstorte werden in der Ausstellung mit Zeichnungen, Skizzen, Modellen, Fotos und Filmen dokumentiert, ergänzt mit aktuellen Collagen und gezeichneten Überlegungen zum Thema Architektur und Natur.
Zur Ausstellung erscheint ein Buch von Hans Dieter Schaal: Selected Works / Ausgewählte Arbeiten 1971-2023, Stuttgart/London: Edition Axel Menges 2023
Kuratiert von Hans Dieter Schaal
Organisiert von Prof. Dr. Klaus Jan Philipp
Fotografien von Peter C. Horn
Film von Klaus W. Schadow
Roger Boltshauser – Response
2. März – 23. April 2023
Die Auseinandersetzung mit dem Material Lehm, zu wissen, dass man sich auf relativem Neuland befindet, dass alles neu gedacht und entwickelt werden muss, ist für Roger Boltshauser eine Art Grunderfahrung, die ihn heute noch anspornt, ihn mutig, aber auch kritisch gegenüber allen Konventionen macht und ihn immer wieder antreibt, neue Lösungen zu finden. Diese Grunderfahrung versucht er auch in der Lehre zu vermitteln, weshalb er immer wieder auf das noch wenig erforschte Material Lehm zurückgreift. Es geht darum, in einer von der Industrie diktierten Welt den Mut zu entwickeln, neue Lösungsansätze denken zu können.
Dieses Bewusstsein in Kombination mit einem fundierten Verständnis für ökologische Fragen prägen seine Bauten und leisten einen notwendigen Beitrag in der Architektur. Roger Boltshauser geht es auf allen Ebenen um die Suche nach einer authentischen Antwort, welche möglichst viele Aspekte einbindet. In stetigen Parallelprozessen verbinden sich Kunst, Entwurf und Bau zu seinem Werk.
Kuratiert von Roger Boltshauser mit Atelier Andrea Gassner
Organisiert von Kyra Bullert
Versatzstücke von belebter Applikation, Tapeten und Dämonen, Dominanz in Grau.
Objekte und Abformungen von Harald Braun
Fotografien von Valentin Wormbs
08. Dezember 2022 – 19. Februar 2023
Wohnblöcke, Fassadenansichten, Straßenzüge. Kamerafahrten, schrittweise seitwärts. Kühle schwarz-weiß Fotografien treten an die Stelle von heißen Renderings. Gebaute Utopien zeigen sich im Übergang vom Versprechen zur Behausung. Endlich wo anders wohnen, inwendig noch unbestimmt, äußerlich wie überall. Die veräußerte Wunschkalkulation der Quartiersarchitektur spiegelt sich in den Tapetenabformungen. Zarte Reliefmuster werden mit Silikonspuren überlagert. Im Gestalterkennungsprozess bilden sich Kartographien, Diagramme und Dämonen heraus. Abformungen in keramischer Gießmasse transformieren die Zeichnungsspuren.
Kuratiert von Wolfgang Schwarz
2022
Aufzeichnungen von Orten und Räumen
20. Oktober – 27. November 2022
Lockdowns, Home Office und Homeschooling haben während der vergangenen Jahre den räumlichen Radius der Menschen eingeschränkt und nicht nur die Nutzung, sondern auch unsere Wahrnehmung von Orten und Räumen verändert. In der Ausstellung werden künstlerische Positionen vorgestellt, verschiedene Möglichkeiten, Zimmer, Häuser, Höfe, Plätze zu erfassen, zu imaginieren und darzustellen.
Wenn sich Künstlerinnen und Künstler mit Orten und Räumen auseinandersetzen, so tun sie das mit der Absicht, das jeweilige Umfeld zu ordnen, sich selbst in der Welt zu verorten und zu orientieren, Veränderungen nachzuspüren, Vergangenes zu rekonstruieren, Unsichtbares sichtbar zu machen oder Ereignisse zu analysieren. Pia Linz mit ihrer dreidimensionalen Gehäusegravur oder Matthias Beckmann in seinen Zeichnungsserien und Publikationen setzen sich auseinander mit konkreten Ateliers, Museen oder Stadtvierteln. Anna Ingerfurth und Christian Pilz entwerfen fiktive Räume, die Abgründe ausloten oder mit einer Prise Humor den Menschen in absurde räumliche Konstellationen versetzen.
Künstlerische Auseinandersetzung mit Orten und Räumen kann auch eine kritische Reflexion konkreter politischer Ereignisse sein, Rekonstruktion, Aufarbeitung, Anklage. Der sri-lankische Künstler T. Shanaathanan dokumentiert und kommentiert die Erinnerungen vertriebener oder geflüchteter Tamilen an ihre ehemaligen Wohnungen in einem Künstlerbuch; Forensic Architecture rekonstruiert den rassistischen Terrorakt 2020 in der Arena-Bar in Hanau.
So unterschiedlich die Ansätze und die Medien der beteiligten Künstlerinnen und Künstler und deren jeweilige Umsetzung sind: Sie eröffnen ein Spektrum der Möglichkeiten, sich mit Orten und Räumen sowie mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Raum auseinanderzusetzen, emotional-sinnliche Dimensionen zu erfassen und sichtbar zu machen, die jenseits des Physisch-Materiellen architektonischer Räume liegen.
Kuratiert von Iris Lenz
Überlegungen von Florian Kaiser und Guobin Shen
Ausstellung vom 30. Juni – 3. Oktober 2022
Architekt*innen versuchen meist, fertige Häuser, also in sich schlüssige Baukunstwerke für die Ewigkeit zu erschaffen. Aber hält dieser Anspruch der Realität stand? Sollte das überhaupt der Anspruch sein?
Schließlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Bauwerk nach Fertigstellung verändert. Inspiriert durch Referenzen aus der Baugeschichte, der Kunst und der Anthropologie hat das junge Atelier Kaiser Shen zu Beginn seiner Praxis verschiedene Thesen entwickelt und diese anhand von eigenen Projekten überprüft.
Zentral wird die Frage erörtert, wie sich Bauwerke in ihrer Lebensdauer aufgrund von äußeren Einflüssen verändern und was dieser Wandel für die Raumidee bedeutet.
Zur Ausstellung erscheint die Publikation «Unfertige Häuser 未完的建築», in der Florian Kaiser und Guobin Shen die Thesen der Ausstellung ausführlich erläutern.
Edition Axel Menges, 128 Seiten, 14 × 20 cm,
Softcover, 19,90 €, ISBN: 978-3-86905-031-7
Die Ausstellung wurde kuratiert von Kyra Bullert und Prof. Dr. Klaus Jan Philipp.
fala
pictures
Ausstellung vom 30. April – 19. Juni 2022
Das Architekturbüro fala wurde 2013 gegründet und wird mittlerweile von den 4 Partnern Filipe Magalhães, Ana Luisa Soares, Ahmed Belkhodja und Lera Samovich in Porto geleitet. Obwohl (vielleicht auch gerade weil) die wirtschaftliche Ausgangslage in Portugal damals für das junge Büro alles andere als gut war, schaffte es fala innerhalb von wenigen Jahren mit ihren unkonventionellen und stilistische eigenen Projekten international auf sich aufmerksam zu machen.
Die collagenartig aufgebauten Projekte kombinieren auf unterschiedlichen Ebenen sowohl Zitate aus der Architekturgeschichte als auch materielle, strukturelle und kontextuelle Aspekte miteinander und entwickeln daraus eine eigene, eigenständige Haltung.
Waren es zunächst junge Architekt*innen und Student*innen, deren Arbeiten vom allem vom Darstellungsstil des Büros beeinflusst wurde, so zeigt sich durch die mittlerweile realisierten Projekte, dass Fala durchaus das Potential besitzt, in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Architekturdiskussion beizutragen.
falaatelier.com
instagram.com/fala.atelier/
Die Ausstellung wurde kuratiert von fala mit Márcia Nunes und Dennis Mueller.
Mit Zittern und Staunen
Positionen zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur
Ausstellung vom 17. Februar – 18. April 2022
Die Ausstellung stellt die gewohnte Trennung zwischen Kultur und Natur, Mensch und Umwelt auf den Prüfstand.
Die Welt am Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt, dass die Erde und die Lebensbedingungen auf ihr soweit direkt und indirekt durch den Menschen beeinflusst sind, dass sie nicht mehr reversibel sind: die Welt ist ein Artefakt und wir sind Teil dieser Welt. Das macht ein Außen als ein vom Menschen unabhängiges Konstrukt fragwürdiger denn je. Ein Handeln, das das Netz von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen berücksichtigt, in das wir eingebunden sind, bleibt unvollständig solange Abgrenzungen unser Denken bestimmen: Mensch und Kultur hier, Natur dort.
Es gilt, das Verständnis für dieses Geflecht zu wecken, in dem sich unser Handeln direkt auswirkt und wieder auf uns zurückwirkt. Es gilt hierfür Zugänge zu öffnen, die uns über die rationale Ebene hinaus erfassen: Die uns zittern lassen angesichts der unberechenbaren Wirkungen, die sich aus dem schon lange nicht mehr unschuldigen Handelns und Verhalten des Menschen in der Welt ergeben. Und, die uns staunen lassen angesichts der Dimensionen der Zusammenhänge und der enormen Komplexität der Welt, deren Teil wir sind und sein dürfen.
Der schmale Grat zwischen Demut und Selbstbewusstsein, Ohnmacht und Verantwortung ist Thema dieser Ausstellung. In ihr werden künstlerische Wege der Auseinandersetzung mit dem Anthropozän vorgestellt.
Mit Arbeiten von Imke Woelk, Peter Bialobrzeski, Björn Braun, Gianfranco Foschino und Henrik Spohler
Mit einem Beitrag zur Slowflower-Bewegung von Regina Fasshauer, Blooms Stuttgart.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Anja Soeder und Christian Holl.
2020 / 2021
Das Brandstiftungsarchiv \ The Arson Archive
Ausstellung 28. November 2021 – 06. Februar
Deutschland ist stolz auf seine konfrontative Erinnerungskultur, die ein wichtiger Meilenstein in seiner Rehabilitation in der Nachkriegsgeschichte ist. Doch in jüngerer Vergangenheit fällt es den Deutschen schwer, sich der neuen Entwicklung des Rechtsextremismus entgegenzustellen. Die deutsche Erinnerungskultur muss reformiert und erweitert werden, um die Lücke zwischen dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus und der heutigen Opfer zu schließen.
Das Brandstiftungsarchiv ist eine Sammlung von rechtsextremistischen Brandanschlägen gegen Einwanderer- und Flüchtlingsunterkünfte seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Das Brandstiftungsarchiv wurde an der Design Academy Eindhoven von dem deutschen Studenten Thomas Stratmann entwickelt und ist als eindrückliche Wanderausstellung konzipiert. Das Archiv wurde erstmals zur Dutch Design Week 2018 ausgestellt.
Kuratiert von Thomas Stratmann mit Andreas Hardegger.
24 Räume pro Sekunde – Wenn Film das Modell zum Leben erweckt
Ausstellung 14. Oktober – 21. November 2021
Die Ausstellung widmet sich der Kombination von Architekturmodell und Kurzfilm. Sie zeigt, wie beide Medien interagieren können und somit eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Architekturdarstellung entsteht. Dabei ist der narrative Aspekt von großer Bedeutung. Die architekturgalerie am weißenhof zeigt vier ausgewählte Werke von vier Filmkünstler*innen: „Transparent Scenario (Set for a Possible Movie)“ von Karina Nimmerfall; „HausBauMaschine“ von Amir Yatziv; „Construction Lines“ von Max Colson und „Het wezen van de Stad“ von Maurice Bogaert. Alle Arbeiten kombinieren Modell und Film und erzählen je eine Geschichte. Deren gemeinsame Schnittstelle ist der Umbau unserer Städte, ausgehend von der klassischen Moderne am Anfang des 20. Jahrhunderts und der Rationalisierung des Bauwesens, vom industriellen Massenwohnungsbau bis hin zur grenzenlosen Bodenspekulation unserer Zeit. Inhaltlich nimmt die Ausstellung auch Bezug zum Standort der Galerie in der Werkbundsiedlung Weißenhof. Sind die Ideen des Werkbundes noch heute gültig und wie nehmen diese Einfluss auf die aktuelle Gestaltung und Stadtplanung?
Im Rahmen einer Kooperation mit der Veranstaltung „Raumwelten - Plattform für Szenografie, Architektur und Medien“ wurde die Ausstellung in der Karlskaserne Ludwigsburg mit einem fünften Werk „Reconstructing Mariënbad“ von Mats Dekock erweitert.
Kuratiert von Mélanie van der Hoorn & Elke Knöß-Grillitsch.
Amt für öffentlichen Raum
Ausstellung 29. Oktober 2020 – 19. September 2021
Das Amt für öffentlichen Raum Stuttgart (AföR) versteht sich als initiativ und kooperativ agierendes Querschnittsreferat innerhalb der Stadt - als Interessenvertretung und Förderer für öffentlichen Stadtraum. Es handelt ausschließlich gemeinwohlorientiert. Ziel des Amtes ist ein transparenter, bodenbewusster und nachhaltiger Umgang mit der Ressource öffentlicher Raum. Die disziplin- und maßstabsübergreifenden Aufgaben des Amtes für öffentlichen Raum umfassen die Koordination, Vermittlung und Vergabe von Gestaltung, Planung, Pflege und Erhaltung öffentlicher Flächen wie Fuß- und Radwege, Straßen, Plätze, Parkanlagen, Spielräume, Brunnen, Bäder, Gewässer und Waldflächen zur Qualifizierung und Verbesserung gemeinsamer Lebensqualität im öffentlichen Raum. Ein weiteres grundsätzliches Themengebiet des Amtes für öffentlichen Raum ist die enge Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Zivilgesellschaft sowie deren Kunst- und Kultureinrichtungen, um die Initiierung und Pflege nicht-kommerzieller Begegnungsorte im öffentlichen Raum zu ermöglichen und zu sichern.
Kuratiert von Wolfgang Schwarz und Stadtlücken e.V.
Karl-Heinz Bogner | Orte, Räume, Notationen
Ausstellung 16. Juli – 18. Oktober 2020
Der Stuttgarter Künstler Karl-Heinz Bogner verarbeitet in seinen Arbeiten Eindrücke von gebauten Räumen, Orten und Landschaften und entwickelt sie weiter zu eigenständigen und komplexen Reflexionen über Raum und Imagination. Fragmente und Systeme, Struktur und Topographie, Metapher und Konkretion verbinden sich in Zeichnungen und Objekten auf vielschichtige Weise zu neuen Welten. Im Ineinander-Verweben von bildnerischer Erfindung und scheinbar vertrauten Zeichensystemen changieren seine Arbeiten zwischen Verweisen auf eine andere Realität und der im Werk selbst geschaffenen. So öffnen sie sich der Neuentdeckung der Umwelt und des Raumes und fordern den Betrachter zur eigenständigen Interpretation und Deutung. Karl-Heinz Bogner ist in Stuttgart geboren und studierte Architektur und Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen gezeigt.
Kuratiert von Christian Holl
Die Clusterwohnung | Bauen und Leben im Kollektiv
Ausstellung vom 21. März bis 5. Juli 2020
Inspiriert von der zunehmenden Knappheit des Wohnraums und der Suche nach gemein-schaftlichen Lebensmodellen hat eine stille Revolution in der zeitgenössischen Architektur stattgefunden: Das Bauen und Wohnen im Kollektiv. Clusterwohnungen sind für viele Menschen in Großstädten eine gute und kostengünstige Alternative zum dichten, monofunktionalen und ausschließlich verwertungsorientierten Wohnungsbau. Gemeinschaftliche Wohnmodelle behaupten sich heute erfolgreich im kommerziellen Wohnungsmarkt. Als innovative Antwort auf die Frage „Wie wollen wir in Zukunft miteinander wohnen?“ fördern sie soziale Kontakte und senken gleichzeitig die individuellen Kosten.
Die Genossenschaft Spreefeld bietet mit ihrem 2014 fertiggestellte Projekt am südlichen Flussufer in Berlin-Mitte nicht nur Bewohner*innen erschwinglichen Wohnraum, sondern dient auch dem Erhalt des öffentlichen Zugangs zum Flussufer und zeigt so, wie dem Ge-meinschaftssinn Raum gegeben werden kann. Die Ausstellung „Die Clusterwohnung, Bauen und Leben im Kollektiv“ beschäftigt sich mit der Frage nach einer neuen Architektur der Gemeinschaft und macht diese Wohn- und Lebensform des Teilens mit ihren Herausforderungen im alltäglichen Miteinander erlebbar.
Kuratiert von Stefan Werrer
knippershelbig | form:frei
Ausstellung 23. Januar – 8. März 2020
form:frei berichtet über das kontinuierliche Ausloten des Freiraums zwischen Architektur und Ingenieurwesen, Gestalt und Technik, Entwicklung und Umsetzung, dem sich die Stuttgarter Bauingenieure Thorsten Helbig und Boris Peter gemeinsam mit ihrem Team verschrieben haben. Das von «professioneller Neugier als Methode» angetriebene Experimentieren mit neuen und alten Materialien, für das handwerkliche Traditionen ebenso herangezogen werden wie digital gestützte Prozesse, geschieht in einem interdisziplinär und international geprägten Umfeld. Mit ihrem fundierten technischen Wissen über Material und Prozess bereiten die Ingenieure den Weg für neue gestalterische Möglichkeiten für Projekte mit sehr unterschiedlicher architektonischer Ausrichtung, gleich welchen Maßstabs und Materials und unabhängig von Funktion und Größe, vom Flughafen in Shenzhen bis zur Staatsoper in Berlin, von der Granitskulptur in Boston bis zu integralen Holzbrücken im Remstal.
2019
Mitglieder-Ausstellung | „Unser Bauhaus, später“
Ausstellung 19. Dezember 2019 – 12. Januar 2020
Die ebenso facettenreichen wie inspirierenden letztjährigen Mitglieder-Ausstellungen haben uns darin bestärkt, dieses Format ein weiteres Mal in unseren Zyklus aufzunehmen. Die Mitglieder der architekturgalerie am weißenhof e.V. sind eingeladen, mittels Skizze, Foto oder Zeichnung zum Abschluss des Jubiläumsjahres zu 100 Jahre Bauhaus zu zeigen, wie Einflüsse des Bauhauses Ihr persönliches Schaffen und Werden zu „ihrem Bauhaus, später“ geprägt haben.
Kuratiert von Simone Haas
Stuttgart – Paris | Urbane Bewegungsräume
Ausstellung 17. Oktober 2019 – 08. Dezember 2019
Unter dem Motto „Stuttgart bewegt sich“ wurde im Frühjahr 2019 der Masterplan „Urbane Bewegungsräume“ für eine bewegungsfreundliche und gesundheitsfördernde Gestaltung des öffentlichen Stadtraums in die Wege geleitet. Im Oktober werden die Ergebnisse vorgestellt. Parallel dazu haben sich Studierende der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart in einem Workshop unter der Leitung der französischen Architekten NP2F – den neuen Stars der Pariser Architekturszene – mit der Wechselwirkung des Phänomens Sport auf die Stadt und den öffentlichen Raum auseinandergesetzt.
Die Ergebnisse werden nun in einer Ausstellung gezeigt, für die in großformatigen Zeichnungen typische Stuttgarter Situationen erfasst und spezifischen Situationen aus Paris gegenübergestellt wurden. Der Blick von außen, gepaart mit der Expertise von NP2F, die sich neben zahlreichen preisgekrönten Projekten, u. a. einer Zirkusschule und als Kuratoren der Pariser Ausstellung „Sports, portrait d’une métropole“ einen Namen gemacht haben, zeigt nicht nur das vorhandene Potential der beiden Städte, sondern ermöglicht einen besonderen Dialog, an dessen Anfang die Architekturzeichnung steht:
„Wir glauben, dass aus der Zeichnung der erste Akt der Konstruktion erwächst. Die Zeichnung ist ganz klar das Werkzeug, mit dem sowohl die bereits vorhandene Logik als auch das Potential des zukünftig Geplanten erfasst werden kann“. (NP2F | Paris)
Die Ausstellung wurde kuratiert von Kyra Bullert
Jule Waibel | Gesamt (Falt) Kunst Werk
Ausstellung 18. Juli – 6. Oktober 2019
Jule Waibel möchte ein Gesamtkunstwerk erschaffen: Einen Raum der sich entfaltet, the Unfolded Universe. Dieser ist eine Hommage an die Welt der Falten. Alle Objekte und Gegenstände sind gefaltet. Interior, Alltagsgegenstände. Möbel, Gefäße, Kleider, von der Wanduhr bis zur Zeitung. Aus den verschiedensten Materialien. Der Raum wird zu einer Einheit. Alles im Einklang, Harmonie & Rhythmus zwischen Struktur, Gleichmäßigkeit, Kontraktion und Entfaltung. Transformation und Bewegung. Materialien: Papier, Glas, Stoff, Holz werden auf verschiedenste Weise und Methoden gefaltet. Materialforschung mit neuen Techniken lässt neues entstehen. Das Handwerk steht natürlich im Fokus, da es selbst in der modernen Zeit keine maschinelle Produktion für gewisse Muster und Schritte des Plissees und Faltens gibt.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Andreas Hardegger.
Heike Klussmann – In Between
Ausstellung 23. Mai – 7. Juli 2019
Die Ausstellung widmet sich der Frage, wie neue Materialsysteme und Methoden ihrer Herstellung im Spannungsfeld von Kunst, Architektur und neuen Technologien neu gedacht werden können. Angeknüpft wird hier an den Anspruch des Bauhaus, Gestaltung von Grund auf neu zu denken. Die Stärke künstlerischen Handelns liegt im Spannungsverhältnis zwischen autonomem Vorgehen und einer Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen unserer Welt. Gerade in diesem Dazwischen provoziert künstlerische Arbeit neue Fragen und Sichtweisen.
Ludwig Michael – Armada-Werke
Ausstellung 15. März bis 5. Mai 2019
Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 14. März 2019, 19 Uhr
in der architekturgalerie am weißenhof mit einer Einführung von Ludwig Michael.
Eine Ausstellung im Rahmen der Ausstellungsreihe: Unser Bauhaus, später
Wie unter einem allgemeinen kunstgeschichtlichen Stilbegriff werden unter „Bauhaus-Moderne“ Phänomene der Avantgarde jener Zeit subsumiert. Wie diese Formen entstanden, rückt dabei in der Regel in den Hintergrund. Haltung, Absicht, Rahmenbedingungen, lebensweltliche Zusammenhänge, Diskurse sozialer, ethischer oder philosophischer Art treten hinter den Formen, die hervorgebracht wurden, zurück. Die architekturgalerie am weißenhof möchte für das Jubiläumsjahr nicht nur nach dem
Potenzial dieser Formen fragen, sondern auch die Relevanz und Bedeutung der Bewegungen, die diese Formen hervorgebracht haben in den Blick nehmen.
Casa Sperimentale – das Baumhaus im Pinienwald
Ausstellung 17. Jan – 03. März 2019
Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 16. Jan 2019, 19 Uhr
im Vortragssaal Neubau 2 der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart mit einem Vortrag von Sabine Storp und Patrick Weber
Architekten bauen, gute Architekten experimentieren. Sie versuchen, die Grenzen dessen was sie können immer weiter auszudehnen. Mit etwas Glück enden diese Experimente mit Erfolg.
1968 startete das Italienische Architektenpaar Giuseppe Perugini und Uga de Plaissant zusammen mit ihrem Sohn Raynaldo eines dieser Experimente. Der Plan war, ein Sommerhaus im Küstenort Fregene bei Rom zu bauen. Ohne richtige Pläne fingen sie an, in einem kleinen Pinienwald ein Gebäude zu errichten. Von einer Vision getrieben und anhand von Skizzen bauten sie über sieben Jahre an dem Projekt. Im Casa Albero, das Baumhaus wie es die Familie nennt, wurden bestehende Kompositions-Regeln verworfen, neue Bauweisen getestet, traditionelle räumliche Zuordnungen negiert. Der Entstehungsprozess war organisch und es grenzt an ein Wunder, dass es nur sieben Jahre bis zur Fertigstellung dauerte.
Nach dem Tod von Giuseppe und Uga begann der Verfallsprozess des Hauses. Die Casa Sperimentale hat eine ungewisse Zukunft.
2018
weißenhof-architekturförderpreis 6
18. Oktober 2018 bis 6. Januar 2019
Im Juni entschied eine Jury unter Vorsitz von Herwig Spiegl, Max Otto Zitzelsberger den weißenhof-architekturförderpreis 6 der architekturgalerie am weißenhof zuzuerkennen. Darüber hinaus vergab die Jury zwei Anerkennungen: an den Verein Stadtlücken aus Stuttgart sowie das Buero Kofink Schels, ebenfalls aus München. Nun werden die Ausgezeichneten in einer Ausstellung in der architekturgalerie am weißenhof der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Villa im Tessin - märklinMODERNE im Ländle
12. Juli bis 7. Oktober 2018
Die Ausstellung „Villa im Tessin“ – ein Projekt des Online-Magazins moderneREGIONAL, zeichnet nach, wie die „große“ Architektur den Weg in den Modellbau fand. Und warum der süddeutsche Raum dabei eine entscheidende Rolle spielen sollte. Ausgewählte Modell-Klassiker werden im Original präsentiert. In Filmen von Otto Schweitzer und Thomas Balzer und in Audiodokumenten kommen professionelle wie private Modellbauer aus der Region zu Wort. Porträtfotos von Andreas Beyer bereichern die Schau ebenso wie eine Modellbahnanlage mit einer eigens erstellten Installation von Gerald Fuchs.
Kuratiert von Daniel Bartetzko und Karin Berkemann
Kleine Häuser – großes Thema
Haben Einfamilienhäuser eine Zukunft?
28. April bis 1. Juli 2018
Das Einfamilienhaus ist beliebt wie eh und je. Allein der enorme Bestand fordert dazu heraus, sich mit diesem Haus- und dem entsprechenden Siedlungstyp intensiv auseinanderzusetzen. Die Ausstellung vermittelt, warum Einfamilienhäuser ein großes Thema sind und stellt Ergebnisse aktueller Forschung und mögliche Strategien zum Umgang mit dem großen Bestand an kleinen Häusern vor. Die Ausstellung regt damit dazu an, im Rahmen der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart einen zukunftsfähigen Umgang mit den Einfamilienhausgebieten der Region zu erproben.
Kuratiert von Christian Holl und Stefan Werrer
Die Böhms - 100 Jahre Architektur Handzeichnungen und Photographien
22. Feb – 15. Apr 2018
Die Ausstellung widmet sich den drei Generationen der Familie Böhm – den Architekten Dominikus Böhm, seinem Sohn Gottfried Böhm und dessen Söhnen Stephan, Peter und Paul Böhm. An ausgewählten Beispielen – Handzeichnungen und Photographien –, kommt ebenso die Gemeinsamkeit und Übereinstimmung in der Tradition der Familie Böhm wie auch die Eigenständigkeit der einzelnen Persönlichkeiten und ihrer Architektur zum Ausdruck.
Als charakteristisch für die Bauten der Böhms, die zu Beginn häufig in Beton, später in Stahl und Glas ausgeführt wurden, gelten ihre räumliche Präsenz und Skulpturenhaftigkeit. In der Literatur finden sich die Begriffe „Expressionismus“ und „Brutalismus“. Insgesamt entzieht sich das Werk der Böhms jedoch der Einordnung in eine bestimmte architektonische Stilrichtung oder Mode; Wolfgang Pehnt hat für das über die Generationen der Architektenfamilie hinweg Verbindende den Begriff „Böhm-Touch“ geprägt.
Stephan Böhm: „Das vielleicht Typische an den drei Architektengenerationen wird sein, dass sie alle etwas neben der allgemeinen Architekturrichtung (Mainstream) liefen. Und das war nicht gewollt oder gar erzwungen, es hatte sich einfach so ergeben. Wir haben nur unsere Sachen machen wollen, nicht die der Anderen – was ich auch heute, wo ich das deutlicher sehe, richtig finde.“
Mitgliederausstellung
Positionen, Ansichten, Aussichten
19. Jan – 11. Feb 2018
Etwa 130 Mitglieder zählt die architekturgalerie am weißenhof. Nach der ebenso facettenreichen wie inspirierenden letztjährigen Mitglieder-Ausstellung wiederholt die architekturgalerie am weißenhof dieses Format.
Mitglieder der architekturgalerie am weißenhof zeigen mittels Skizze, Foto oder Zeichnung ihren individuellen „Stuttgarter Lieblingsort“ und eröffnen bekannte, aber auch ganz neue Sichtweisen auf unsere Stadt. Die Ausstellung gibt damit all jenen ein Forum, ihre Positionen und Ansichten über Architektur zur Diskussion zu stellen, die als Vereinsmitglieder zum Teil schon seit vielen Jahren die Galerie fördern und unterstützen.
Organisation
Simone Haas und Petra Stojanik
2017
Gib alles!
Architekturwettbewerbe im Dialog der Generationen
Ausstellung vom 26. Oktober 2017 bis 7. Januar 2018
wulf architekten | Studio PEZ
Die gemeinsame Ausstellung des Stuttgarter Büros wulf architekten mit dem in Basel und Tel Aviv arbeitenden Studio PEZ präsentiert eine Momentaufnahme der Wettbewerbsszene. Dabei werden die von den Büros bearbeiteten Wettbewerbe vor allem als spannungsreiches Experimentierfeld verstanden: Nicht zuletzt, um Dinge auszuprobieren, die ganz bewusst mit dem Risiko der Irrwege und Sackgassen einhergehen. Trial und Error bedeutet für ihre Wettbewerbsbeiträge nicht die Gefahr des Scheiterns, sondern vielmehr das Potenzial, aus Fehlern zu lernen und neue Grenzen auszuloten. Dazu sind jedoch große Motivation und die Fähigkeit zur Selbstkritik gefordert: Sowohl vom älteren, seit 30 Jahren bestehenden, etablierten Stuttgarter Büro als auch von den Vertretern der jungen Generation, deren gemeinsamer Weg vor 5 Jahren begann. Dialogisch vermittelt die Ausstellung wie unterschiedlich die Startbedingungen der beiden Büros sind und wie sie trotz der vielen Gegensätze im Ausarbeiten der Wettbewerbe mit der Qualität des Entwerfens ein großes gemeinsames Ziel verfolgen.
Organisation: wulf architekten und Studio PEZ mit Kyra Bullert
unsichtbare architektur
kuehn malvezzi – transsolararchitektur als aufführung und echte kooperationen
25/05/17 – 09/07/17
kuehn malvezzi und transsolar klimaengineering gestalten gemeinsam eine ausstellung, in der sie für eine neue form der kooperation plädieren, die besser geeignet ist, mit aktuellen herausforderungen umzugehen. anstatt architektur und damit auch stadt über fertige objekte zu de nieren, über die sich wiederum leistungen, autorenschaft und qualität bestimmen lassen, könnte über von beginn an praktizierte kooperationen ein verständnis von architektur und stadt entwickelt werden, das sich über wechselseitige beziehungen de niert. hierbei spielt, so die hypothese, die frage nach dem medium, mit dem kommuniziert wird, die entscheidende rolle: besser als die zeichnung wird zukünftig das skript als ein exibles und erweiterbares drehbuch das gleichgewicht aus interessen, bedürfnissen und möglichkeiten ausbalancieren können. die zusammenarbeit von architekt und ingenieur steht dabei exemplarisch für ein neues verständnis der kooperationen, aus denen architektur entsteht.
organisation: theo härtner, chrisian holl
AllesWirdGut
wohn(t)räume
lernen von <magdas hotel>
23/03/17 – 14/05/17
der zentrale ausgangspunkt des projekts ‚magdas hotel‘ war das zusammenleben in einem mix aus altbewährtem und neuen impulsen. in einem partizipativen prozess wurde mit allen beteiligten zusammen entschieden, welche – vorgefundenen – gegenstände zum einsatz kommen und welche ideen realisiert werden sollten. wenn man das zusammenleben in einem größeren maßstab neu definieren will – wie lebt man in der stadt von morgen? oder auch: wie würde man bereits jetzt leben, wenn man es sich aussuchen könnte? – müssen wir uns ebenfalls die frage stellen, welche traditionen man übernehmen würde und welche neuen ideen zum einsatz kommen sollen.
um dies herauszufinden, hat das gesamte team von alleswirdgut in einer reihe von umfragen, workshops und referaten verschiedene themen herausgearbeitet, die gemeinsam unsere ideale stadt beschreiben. aus dieser stadtvorstellung wurde ein baustein der stadt von morgen abgeleitet. dieser in der ausstellung präsentierte stadtbaustein wird wiederum auftakt und ausgangspunkt einer weiterführenden auseinandersetzung mit der frage nach dem ‚wohnen von morgen‘.
bilder der ausstellung finden sie hier.
die besucher sind eingeladen, an einer weiterentwicklung dieses stadtbausteins aktiv teilzunehmen: unter #wohnenmorgen kann jeder seine meinung zum thema wohnen von morgen posten.
organisation: petra stojanik
carmody groarke & phil baines
drei zeitgenössische gedenkstätten in london
26/01/17 – 12/03/17
die ausstellung dokumentiert die enge zusammenarbeit zwischen architekt und typograf am entwurf von drei permanenten gedenkstätten für die stadt london. jedes einzelne der realisierten denkmäler ist zeuge der engen kommunikation zwischen den beiden künstlerischen disziplinen – eine enge synthese zwischen architektur und typografie.
die ausstellung zeigt prozesse und inspirationsquellen, die sowohl in der architektonischen praxis als auch im entwurf einer typografie verwendung finden. ein einblick in die vorgehensweise beider tätigkeitsfelder demonstriert, wie die entwurfsideen für die einzelnen denkmäler in ein geschlossenes, skulpturales ganzes integriert werden.
bilder der eröffnung finden sie hier.
organisation: kyra bullert
mitgliederausstellung
unsere mitglieder stellen sich vor
15/12/16 – 15/01/17
etwa 130 mitglieder zählt die architekturgalerie am weißenhof. zum ersten mal zeigt eine ausstellung projekte, positionen und ansichten über architektur derer, die als vereinsmitglieder zum teil schon seit vielen jahren die galerie fördern und unterstützen.
organisation: simone haas und antje krauter
2016
local heroes
welche bauwerke,
welche architekten prägen unsere stadt?
20/10/16 – 04/12/16
immer wieder sind es einzelne architektenpersönlichkeiten, die der zeitgenössischen architektur wichtige impulse geben oder gar leitbilder für neue tendenzen schaffen.
in stuttgart prägten seit beginn des 20. jahrhunderts die architekten der weithin bekannten und beachteten „stuttgarter schule“ mit ihren ebenso innovativen wie traditionsbewussten gebäuden nicht nur das stadtbild stuttgarts, sondern als hochschullehrer auch generationen von stuttgarter architektur-absolventen. diese tradition wurde nach der wiedergründung der fakultät nach dem 2. weltkrieg fortgesetzt und gilt bis heute. viele ihrer gebäude prägen das stuttgarter stadtbild auf eine oft unauffällige weise und waren in ihrer zeit architektonisch beispielhaft.
die ausstellung hebt diese gebäude hervor, sie stellt bauwerke in den fokus, die im alltag manchmal wenig beachtet werden und doch essentiell sind für das bild unserer stadt. bekannte, aber auch teilweise in vergessenheit geratene, in jedem fall jedoch für stuttgart prägende architekten werden wieder ins gedächtnis gerufen und auch im hinblick auf ihre zusammenhänge und gegenseitige beeinflussung betrachtet. gleichzeitig bringt uns die beschäftigung mit der vergangenheit der stadt und ihrer gebauten wirklichkeit auch zu weiterführenden fragen: wie gehen wir mit dem bestand um? wie beurteilen wir den wert und die erhaltungswürdigkeit eines bauwerks jenseits von fragen der wirtschaftlichkeit? wie beeinflusst uns das wissen um die geschichte dieser gebäude?
die inhalte der ausstellung sind das ergebnis der recherche von master-studierenden der fakultät architektur und stadtplanung an der universität stuttgart, die sich im sommersemester 2016 in einem seminar des instituts für baukonstruktion und entwerfen lehrstuhl 1 bei herrn prof. cheret , laura larsson und maren pettenpohl mit den architekten und ihren gebäuden beschäftigten und durch intensive recherche- und archivarbeit auch weniger bekannte architekten oder nur fragmentarisch dokumentierte bauwerke ans licht brachten. unterstützt wurden sie dabei vor allem durch das saai | südwestdeutsches archiv für architektur und ingenieurbau, das eine eindrucksvolle sammlung von nachlässen auch weniger bekannter architekten und ingenieure verwaltet.
stuttgart reißt sich ab
plädoyer für den erhalt
stadtbildprägender gebäude
16/06/16 – 09/10/16
mit aufnahmen der architektur-fotografen wilfried dechau und wolfram janzer und archiv-bildern widmet sich die ausstellung stuttgarter gebäuden der gründerzeit, der 1920er und 1930er jahre und insbesondere bauten der nachkriegs-moderne, die abgerissen wurden, obwohl man sie gut hätte weiter nutzen oder umnutzen können. in der ausstellung werden aber auch positive beispiele gezeigt: beispiele von geretteten gebäuden, die durch den denkmalschutz, initiativen und das engagement einzelner bürgerinnen oder bürger dieser stadt erhalten werden konnten – dazu gehö- ren z. b. die villa berg, das hotel silber, die wagenhallen, wohnungsbauten, das loba-haus von gutbrod und stohrer.
kuratiert von claudia betke
schwermut und abenteuer des hausbaus
architekturkarikatuen von gottfried müller
14/04/16 – 05/06/16
auf gottfried müllers zeichnungen gibt es etwas zu sehen und etwas zu lesen. bauten, die ihre eigenartigkeit und ihren witz erst auf den zweiten blick enthüllen. texte, die subversiv das gezeich- nete in eine vermeintliche wirklichkeit ziehen. manfred sack schrieb über gottfried müllers poetische kunst: „es ist abenteuerlich, was er an erschütternden, rätselhaften, tragikomischen entdeckungen gemacht hat und sie uns – in eigenhändiger niederschrift – bekanntgibt, mit einer in polizeiprotokol- len gep egten sprache. sie ist von knarrender trockenheit und trägt nicht wenig dazu bei, uns die häuser- und bewohnerdramen aus den dunklen ecken unserer daseinswelt spannend zu machen.“ gottfried müller (*1968), der seine ausbildung an der münchener akademie und an der hochschule für gra k und buchkunst in leipzig erhielt lehrt an der tu dortmund architekturdarstellung.
mit modellen der technischen universität kaiserslautern prof. dirk bayer und prof. bernd meyerspeer
studie +
transfomation als bauliches manifest
04/02/16 - 03/04/16
„transformation statt sprengung“ lautet die prämisse der architekten druot, lacaton & vassal, für die studie+ aus dem jahr 2004. in ihr schlagen sie vor, das erbe der moderne zu respektieren, anstatt die stigmatisierten großwohnsiedlungen am stadtrand von paris abzureißen. mit ihrer strategie des "plus", bzw. des räumlichen mehrwerts lassen sich vorhandene strukturen mit einfachen mitteln und vergleichsweise geringem budget sanieren, die grundrisse können aufgewertet und an heutige wohnvorstellungen angepasst werden. damit wird ein entwurfsprinzip fortgeführt, das lacaton & vassal bereits 1993 bei einem ihrer ersten projekte, dem haus latapie in floirac bei bordeaux und später in der cité manifeste, dem sozialwohnungsprojekt in mulhouse angewandt haben: erhöhung der lebensqualität durch wohnraumvergrößerung. viel raum für wenig geld.
kuratiert von kyra bullert
2015
wild sites
03/12/15 - 24/01/16
wild sites widmet sich den „wilden orten“ in der stadt. jenseits von spiegelglasfassaden und normativer stadtplanung sind hier initiativen und informelle gruppen aktiv, die mit ihren ideen und praktiken das zusammenleben in der stadt gestalten. mit projekten „von unten“ setzen sie impulse für quartiers- und stadtentwicklung und können so wichtige bausteine im stadtgefüge sein. wild sites sind häu g nicht von professionellen projektentwicklern geplant, sondern von den nutzern des ortes selbst initiiert. diese erproben neue strategien und taktiken, um ihre ideen und ziele zu realisieren.
in der ausstellung wild sites werden fallbeispiele aus stuttgart und rotterdam gezeigt und so ein spannungsfeld zwischen zwei sehr unterschiedlichen metropolen aufgespannt. auf der einen seite repräsentiert rotterdam eine arbeiterstadt mit vielen kleinen initiativen und vernetzten akteuren, die eine sehr dynamische entwicklung aufweist. auf der anderen seite steht das wohlhabende stuttgart, eine stadt, die sich im umgang mit ihren wilden orten schwer tut.
kuratiert von thomas rustemeyer, organisiert von christian holl und petra stojanik
iba meets iba
15/10/15 - 22/11/15
„iba meets iba“ wurde als kooperationsprojekt der iba hamburg gmbh und des m:ai museum für architektur und ingenieurkunst nrw entwickelt. an wechselnden orten und mit wechselnden kooperationspartnern werden in dieser wanderausstellung jene herausragenden leistungen der baukultur thematisiert, die unter dem titel und mit dem anspruch einer internationalen bauausstel- lung erbracht wurden. sie fassen dabei die für die jeweilige zeit drängenden fragen auf, die sich architektur und städtebau stellen und förderten mit den dabei gefundenen lösungen nicht nur tech- nische oder typologische innovationen, sie formulierten auch eine je eigene und spezifische sicht auf die welt.
den 100jährigen erfahrungsschatz internationaler bauausstellungen ins bewusstsein zu heben, zeitgemäß weiter zu entwickeln und für all jene verfügbar zu machen, die für komplexe räumliche strategien orientierung suchen, ist ziel des projekts. die architekturgalerie am weißenhof möchte mit der übernahme dieser ausstellung einen diskurs zur zukünftigen stadtentwicklung stuttgarts und über dafür geeignete formate anstoßen.
the architect as civil agent
studio we | a case study
09/07/15 – 04/10/15
nach jahren der selbstreferenz ist eine tendenz auszumachen, architektur wieder als beitrag zur zivilgesellschaft zu verstehen. die schweizer architekten ludovica molo und felix wettstein zeigen auf, wie sie ihre rolle als civil agent wahrnehmen. die projekte, die im studio we architekten in lugano entstehen, sind dabei nur ein teil ihres engagements, das neben entwurf, lehre, forschung und schreiben die vermittlung von architektur zum ziel hat. die ausstellung will einen beitrag zur immer wiederkehrenden frage nach der rolle des architekten in unserer gesellschaft leisten.
kuratiert von ludovica molo und felix wettstein mit petra stojanik
wie sehen kinder ihre welt?
ein schulprojekt
11/06/15 - 28/06/15
ganztagesschule, gesamtschule, g 8 oder doch wieder g 9 – es wird viel über das bildungssystem diskutiert.
politiker, wissenschaftler, lehrer und eltern: jeder hat seine eigene vorstellung, wie eine schule heute aussehen sollte und müsste. aber wer hört eigentlich die kinder? fühlen sie sich wohl in ihrer umgebung, haben sie spaß am lernen?
die architekturgalerie am weißenhof ist im rahmen eines workshops diesen fragen nachgegangen und hat schülerinnen und schüler eingeladen, ihr wunschklassenzimmer zu gestalten. dabei sollte ein grundverständnis für raum und gestaltungsmethoden vermittelt werden. mit hilfe eines grundrisses wurde eine erste idee entwickelt, die dann in ein dreidimensionales modell umgesetzt wurde. die ausstellung zeigt die entstandenen entwürfe, skizzen und modelle – kreative, phantasievolle und überraschende ideen.
organisation: theo härtner, simone haas
kann bauen sünde sein?
02/04/15 - 31/05/15
medien sind heute integraler bestandteil der wirklichkeit, die sie beschreiben. diese wirklichkeit wird, um mediengerecht zu sein, verzerrt. 2013 sorgten die baukosten des diözesanzentrums sankt nikolaus in limburg (blfp frielinghaus architekten, friedberg) für großes aufsehen. das bauwerk selbst wurde dabei zwar regelmäßig gezeigt, die frage nach der qualität der architektur rückte aber oftmals in den hintergrund. die ausstellung nimmt diesen fall exemplarisch zum anlass, nach dem umgang mit architektur im öffentlichen diskurs zu fragen. dabei richtet sie den blick auch auf zusammenhänge, die in den verkürzungen, die dem medialen diskurses notwendig eigen sind, nicht thematisiert werden.
kuratiert von christian holl und klaus jan philipp
in stuttgart bauen
burger-rudacs architekten | raumsequenzen
05/02/15 - 22/03/15
die von john cranko 1971 in stuttgart gegründete und nach seinem tod nach ihm benannte ballettschule gehört heute zu den renommiertesten ballettschulen weltweit. für den längst fälligen neubau der john cranko schule wurde 2011 ein prominent besetzter architekturwettbewerb ausgelobt. dieses verfahren konnten die architekten stefan burger und birgit rudacs aus münchen für sich entscheiden. die john cranko schule soll gebaut werden. burger rudacs architekten beleuchten in der ausstellung wesentliche, den entwurf prägende themen mit zeichnungen, modellen und bewegten bildern.
die momentaufnahme der planung gewährt einblick in spezifische raumfolgen, die hier in der stuttgarter halbhöhenlage hinter der staatsgalerie entstehen werden.
organisation: stefan burger und birgit rudacs mit andreas hardegger
2014
ludwig leo – ausschnitt
04/12/14 - 25/01/15
ludwig leo (1924–2012) war einer der ungewöhnlichsten architekten im deutschland der nachkriegszeit. bekannt wurde er vor allem durch den rosa-blauen umlauftank in berlin (1967–74). die ausstellung zeigt fünf projekte und stellt entscheidende themen seiner architektur vor: verdichtete raumfolgen, bewegliche einzelelemente und die konzeption von räumen für temporäre gemeinschaften.
eine ausstellung der wüstenrot stiftung im rahmen der sanierung des umlauftanks, kuratiert von bararchitekten und gregor harbusch.
über die zeichenhaftigkeit der skizze
zeichnungen und gedanken von johannes uhl
16/10/14 – 23/11/14
führung mit prof. johannes uhl:
donnerstag, 20. november 2014, 15 uhr
die ausstellung verdeutlicht in zwei parallelen serien von abstrahierenden, absichtslosen, sonntäglichen zeichnungen und den entwurfsskizzen, die umgekehrt schrittweise den anfänglichen abstraktionsgrad auffüllen, den entwurfsprozess, der die erfahrung aus dem denken mit der hand in die moderation der entwurfsschritte überträgt.
prof. johannes uhl ist seit 1971 honorarprofessor an der universität stuttgart. 1971—1975 war er dort leiter des instituts für zeichnen und modellieren. lehre zu den themen architekturkomposition und entwerfen. schwerpunktthemen sind wohnungsbau, industriebau und raumfahrtsysteme. er lebt und arbeitet als freier architekt in berlin.
zur ausstellung erscheint ein katalog
bilder der eröffnung finden sie hier.
fokus s
architekturfotografen sehen ihre stadt
26/06/14 – 05/10/14
stuttgart ist nicht nur eine stadt der architekten, stuttgart ist auch eine stadt der architekturfotografen.
für die ausstellung »fokus stuttgart« hat die architekturgalerie am weißenhof einige von ihnen gebeten, ihr stuttgart mit ihren mitteln zu zeigen: was ist das besondere, das eigenartige an dieser stadt, was ist das, was stuttgart auszeichnet – welches stuttgart kennt man nicht, welches stuttgart erschließt sich nicht unmittelbar?
die ausstellung zeigt so eine stadt, wie man sie bislang noch nicht gesehen hat – und ist ganz nebenbei eine reflexion über die erzählerischen und fiktionalen qualitäten einer disziplin, die sonst so oft auf vermeintlich abbildendes reduziert wird.
mit: zooey braun, victor brigola, wilfried dechau, david franck, brigida gonzalez, peter granser, roland halbe, wolfram janzer, christina kratzenberg, andreas menke, jürgen pollak, michael schnabel
zur ausstellung erscheint eine publikation
kuratiert von kyra bullert und christian holl
weißenhof-architekturförderpreis 5
für junge architektinnen und architekten
17/04/14 – 15/06/14
die architekturgalerie am weißenhof hat 2013 zum fünften mal den weißenhof-architekturförderpreis ausgelobt. der preis verbindet die tradition der weißenhofsiedlung mit dem anspruch der architektur auf einen beitrag zur zeitgenössischen kultur. er wird zur förderung junger architektinnen und architekten verliehen und zeichnet sowohl realisierte bauten als auch konzeptionelle projekte und strategien aus. die architekturgalerie leistet damit einen beitrag zum aktuellen architekturdiskurs und bietet jungen architektinnen und architekten die möglichkeit, das sich wandelnde berufsbild mitzudefinieren. in der ausstellung stellen ihre arbeit vor:
unulaunu – liviu vasiu, romina grillo, tudor vlasceanu, matei vlasceanu, ciprian rasoiu (preisträger)
bartscher architekten; beck kaiser heinemeyer zeh; maria-margarethe müller; tim simon, joao quintela (engere wahl)
ulrich müther
in beton gegossen
27/02/14 – 06/04/14
ulrich müthers werk wurde lange zeit wenig beachtung geschenkt, da er hinter dem „eisernen vorhang“ in ostdeutschland als bauingenieur und bauunternehmer gewirkt hat. trotz dieses handicaps sind seine bauten auf augenhöhe mit den schalenkonstruktionen von heinz isler aus der schweiz und felix candela outerino aus mexico zu sehen. die oft nur wenige zentimeter dünnen schalen aus beton überspannen große, stützenfreie räume. sie fanden vor allem bei den vorzeigebauten der ddr verwendung und setzten sich damit deutlich von der einheitsarchitektur der plattenbauten ab.
kuratiert von matthias ludwig
bilder der eröffnung finden sie hier.
soziale projekte
fragen / antworten
12/12/13 – 16/02/14
wer sich an sozialen projekten beteiligt, ist nicht nur großmütig und höflich dem sozial schwachen gegenüber, sondern hilft, eine dynamische gesellschaft auszubalancieren. stimmt die these oder handelt es sich um eine schutzbehauptung, um mit dem altruis-tischen schild die eigenen pfründe zu sichern? wie entsteht soziale architektur, die den nutzern und bewohnern nachhaltig hilft?
die ausstellung zeigt projekte und initiativen von anna heringer architecture („ein dach für mein land“) und george appiah (vovinam akademie stuttgart) und der universität stuttgart (ukuqala, südafrika / projektleitung: leslie koch). eine serie von kurzinterviews geht der frage nach praxis und motivation sozialer projekte nach, eine installation veranschaulicht exemplarisch größenverhältnisse an verfügbarem wohnraum unterschiedlicher orte der erde.
die ausstellung wird von einem veranstaltungsprgramm begleitet.
kuratiert von theo härtner.
in kooperation mit dem weißenhof-institut der staatlichen akademie der bildenden künste stuttgart, regina fasshauer
2013
hans herkommer
ein stuttgarter architekt
03/10/13 – 01/12/13
hans herkommer (1887 – 1956) gehörte in den 1920er jahren zu den führenden vertretern des katholischen kirchenbaus in deutschland. so ist unter anderem die michaelskirche in stuttgart-sillenbuch noch heute dokument seines herausragenden könnens auf diesem gebiet. außerdem entwarf er industrie-, verwaltungs- und wohnbauten, wie zum beispiel das lagerhaus der zuckerfabrik münster in stuttgart-bad cannstatt.
das oeuvre des vornehmlich in süddeutschland tätig gewesenen spiegelt beispielhaft die architektonischen debatten seiner zeit. es ist geprägt durch seine aufgeschlossenheit für neue konstruktionen, eine spezifische sensibilität für die ästhetische wirkung von materialien durch farben und den versuch, einen architektonischen ausdruck jenseits des bloß funktionalen zu schaffen.
beyond tourism – zanzibar
18/07/13 – 15/09/13
tourismus als katalysator für eine breit angelegte, sozial gerechte und nachhaltige entwicklung. auch im globalen süden wird urbaner tourismus zunehmend zu einem wichtigen faktor im wettbewerb zwischen den städten. zudem stellt die sich stetig verschärfende soziale und wirtschaftliche ungleichheit historische städte vor besondere herausforderungen. gezeigt werden die urbanen und architektonischen potenziale von stone town, teil des unesco-weltkulturerbes, mit blick auf ihre zunehmend touristische entwicklung. mithilfe einer palette inspirierender und innovativer praktiken des urbanen tourismus weltweit wird den fragen nachgegangen: unter welchen voraussetzungen kann tourismus zu einem katalysator für eine breitere und sozial gerechtere urbane entwicklung werden? welche urbanen, architektonischen und programmatischen strategien könnten ein solch ganzheitliches ziel fördern?
kuratiert von marisol rivas-velázquez, andreas hardegger und anette gangler
mit unterstützung von matthias görlich, julia hartmann und lucas krupp
Materialdialog: Bauen mit Holz
Forschungsgebiet Baubotanik, Stuttgart
designtoproduction, Zürich/Stuttgart
23/05/13 – 07/07/13
architektonische vorstellungen durch material wirklichkeit werden zu lassen, aus einem material eine architektonische haltung zu entwickeln, die die qualitäten des jeweiligen materials auszudrücken oder sogar noch zu steigern vermag, verleiht dem bauen seine sinnliche dimension.
ferdinand ludwig (forschungsgebiet baubotanik, stuttgart) und fabian scheurer (designtoproduction, zürich/stuttgart) führen anhand beispielhafter projekte und eigens für die ausstellung angefertigter exponate sowie in kurzen statements zu den Begriffen komplexität, offenheit, kontrolle, robustheit, prozessgestaltung einen dialog über das bauen mit holz.
der von der architekturgalerie am weißenhof mit dieser ausstellung initiierte gedankenaustausch zwischen unterschiedlichen zeitgenössischen positionen des bauens fördert damit exemplarisch den grundlegenden diskurs über die technologischen und kulturellen potenziale eines materials, von dem man meinen könnte, schon alles zu wissen.
kuratiert von stefan werrer
Oliver Kruse
Räumliche Zusammensetzung
28/03/2013 - 12/05/2013
der künstler oliver kruse untersucht das feld zwischen architektur und skulptur. seine arbeiten loten das potenzial aus, das darin steckt, die spannung von sichtbarem und verborgenem erfahrbar zu machen. die räumliche vorstellungskraft wird an ihre grenzen geführt. kruse baut komplexe strukturen, die sich auf architektonische räume beziehen und deren qualitäten, die oft durch routinen unsichtbar geworden sind, wieder sichtbar machen. gezielt wird dabei nach dem potenzial vermeintlich zufälliger ordnungen, nach der kraft des scheinbar beiläufigen gefragt. für die architekturgalerie am weißenhof hat oliver kruse eine eigens für die räume der galerie entwickelte installation entworfen.
kuratiert von christian holl
Fotografien: © FLC / VG Bild-Kunst, Bonn 2013 // © Archive Olgiati // © June-14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff, 2013
Mythos Architekturatelier
31/01/2013 - 17/03/2013
wo auch immer die besten ideen entstehen, das atelier ist der ort, an dem sie zu konkreten projekten werden. das atelier – das büro, das studio – ist die visitenkarte des architekten. ob groß oder klein, ob loft oder winziges studiolo, immer ist das atelier ort des kreativen austausches. die ausstellung zeigt fotografien von typischen ateliers seit dem 19. jahrhundert bis in die gegenwart. es werden kontinuitäten und entwicklungen sichtbar, die bis heute den alltag im architekturbüro bestimmen. der schmale schlauch, in dem le corbusier sein atelier in der rue des sèvres in paris führte, kehrt immer wieder. auch andere räumliche situationen wiederholen sich. dabei wird deutlich, dass trotz des ersatzes von zeichenmaschinen durch bildschirmarbeitsplätze gleiche raumformen und möblierungen weiter benutzt werden. es zeigen sich aber auch die veränderungen im berufsbild und selbstverständnis des architekten.
die fotodokumentation wird ergänzt durch kurze videos, die einblicke in die verschiedensten architekturbüros dieser welt ermöglichen.
kuratiert von kyra bullert, raoul humpert, chrissie muhr, klaus jan philipp
2012
pascal flammer
miniaturen
22/11/2012 - 20/01/2013
mit pascal flammer wird sich in der zweiten ausstellung des jahresprogramms 2012/13 ein architekt präsentieren, der der galerie auf besondere weise verbunden ist: 2006 gewann pascal flammer den weißenhof-architekturförderpreis. pascal flammer hat eine besondere arbeitsweise entwickelt, zeichnung, modell, abstraktion und entwurf in einem kompexen arbeitsprozess aufeinander zu beziehen und die potenziale von architektur in einer eigenen untersuchungsmethode auszuloten.
pascal flammer wird miniaturen und strichzeichnungen zeigen: 18 projekte sind auf ihre architektonische idee reduziert. ort, funktion, detaillierung und materialität entfallen. die modelle sind wieder ausgangslage erneuter interpretation. sie wurden mit 3d-plottern erstellt – so klein wie technisch möglich –, sie besitzen keinen maßstab, werden zu objekten, zu inspirierenden dingen.
nach der auszeichnung mit dem architekturförderpreis erhielt flammer den swiss art award und den preis für das beste einfamilienhaus in der schweiz (preis ideales heim). er lehrte am gsd (graduate scholl of design) an der harvard university und an der accademia di architettura in mendrisio. eine wichtige erfahrung für seine spätere arbeit waren die jahre bei valerio olgiati von 1998 bis 2005. im gleichen jahr eröffnete er sein eigenes büro.
30 Jahre architekturgalerie am weißenhof
11/10/2012 - 11/11/2012
im jahr 1982 wurde die architekturgalerie am weißenhof e.v. von stuttgarter architektinnen und architekten sowie dem bda gegründet. seitdem werden in der galerie ausstellungen und veranstaltungen rund um architektur und städtebau, landschaftsarchitektur, design und kunst präsentiert. zu diesem 30-jährigen jubiläum stellt die galerie eine auswahl von plakaten der über 170 ausstellungen aus. damit werden die aktivitäten der galerie dokumentiert. zugleich ergibt sich ein bild der themen, die in architektur, stadtplanung, design die vergangenen 30 jahre bestimmt haben.
mut zur stadt
05/07/2012 - 30/09/2012
„mut zur stadt“ stellt die arbeit von jungen architekten, planern und künstlern vor, die mit temporären oder mobilen interventionen, spielerisch, improvisierend unter beteiligung von bürgern den gesellschaftlichen raum der stadt aktivieren – stadt als ein aktionsfeld aus gebautem und ungebautem, in dem kräfteverhältnisse immer wieder aufs neue justiert werden, in dem die menschen aufgefordert sind, immer wieder aufs neue aktiv zu werden.
mit
atelier lebalto, berlin / le havre
bauchplan ).(, münchen/wien
hans venhuizen, rotterdam
muf architecture/art, london
umschichten, stuttgart
kuratiert von christian holl und stefan werrer
der inszenierte raum – staged spaces
atelier brückner
10/05/2012 - 24/06/2012
die architekturgalerie am weißenhof zeigt die arbeit des international renommierten und weltweit tätigen büros für architektur, ausstellung und szenografie atelier brückner. das istwörtlich zu verstehen: denn in der ausstellung werden nicht nur ausgewählte projekte in modellen, hochwertigen fotos und filmen vorgestellt, der besucher erhält auch einblick in die arbeitsweise von atelier brückner. auf schreibtischen wird anhand aktueller projekte der arbeitsalltag des büros in szene gesetzt und so zugänglich und nachvollziehbar gemacht. skizzen, modelle, pläne, filme, materialmuster u.v.a. vermitteln die herangehensweise und den vollständigen entstehungsprozess von der ersten idee über verschiedene projektstadien und planung bis hin zur realisierung.
"der inszenierte raum" – teil des jahresprogramms architekturwelten, ist eine ausstellung über das ausstellen.
ein umfangreiches beiprogramm stellt aktuelle projekte vor und lädt zur diskussion ein.
kuratorin: carola franke-höltzermann
bilder der eröffnung finden sie hier.
Linie / flächen / volumen
architektur an schulen
19/04/2012 - 06/05/2012
zum zweiten mal bietet die architekturgalerie am weißenhof stuttgarter schülern die gelegenheit die ergebnisse in zeichnerischer und dreidimensionaler form in ihrer auseinandersetzung mit dem thema architektur in einer kleinen ausstellung zu präsentieren. der lehrplan der gymnasialen mittel- und oberstufe sieht vor, dass sich schüler mit dem thema architektur intensiv auseinander setzen. im unterricht entstehen die entwürfe prozesshaft: zunächst in zeichnerischer und dann in dreidimensionaler form. ziel des unterrichts ist es, die wahrnehmung zu schulen und verständnis, sowie einblicke in architektonische entwurfsprozesse zu vermitteln.
die auseinandersetzung mit aktuellen und historischen architekturtendenzen ist dabei voraussetzung. bezüge zu bedeutenden bauten und deren architekten von palladio bis le corbusier werden beispielhaft erarbeitet. ziele des unterrichts sind es erste individuelle einsichten in bauvorhaben zu vermitteln und in bauabläufe einblicke zu geben. das verlassen des „schonraumes“ schule ist eine unmittelbare horizonterweiterung und eine gute wissensgrundlage für zukünftige mündige bürger.
ein projekt von stuttgarter schülern mit arbeiten aus dem kunstunterricht der klassenstufen 9 kursstufen I und II mit den lehrerinnen ingrid börner-seitz und elisabeth schweizer-maier des evangelischen mörike-gymnasiums und des schickhardt-gymnasiums.
kuratorin: carola franke-höltzermann
bilder der eröffnung finden sie hier.
g. m. cantacuzino
eine hybride moderne
09/02/2012 - 08/04/2012
auf europäischer ebene ist g. m. cantacuzino (1899–1960) inzwischen eine nahezu unbekannte größe. in wien geboren, in montreux, bukarest und paris ausgebildet, mehrsprachig und weltoffen, entwickelt sich g. m. cantacuzino (gmc) insbesondere im rumänien der 1930er jahre zur ästhetisch-ethischen instanz und integrativen leitfigur einer versöhnlichen spielart der moderne. dies gründet vor allem auf den engen bezügen zur klassischen architektur, die gmc insbesondere als architekt, schriftsteller und maler zeitlebens aufgegriffen hat. diese architekturkulturelle strategie zeigt beispielhaft fruchtbare verknüpfungen zwischen tradition und moderne auf – und birgt darin eine bemerkenswerte aktualität.
die ausstellung zeigt einen querschnitt durch das breitgefächerte werk gmcs. Dazu gehören auch bauten an der schwarzmeerküste, die einen deutlichen bezug zur weißenhof-siedlung aufweisen.
bilder der eröffnung finden sie hier.
das museum der unschuld
von Orhan Pamuk
sunder-plassmann architekten
01/12/2011 - 29/01/2012
vor allem an frühlings- und sommertagen übernachtete ich gerne auf dem dachboden. der architekt hatte in dem gebäude viel freien raum geschaffen, dessen tiefe ich nachts genauso intensiv empfand, wie die gegenwart meiner sammlung. wahrhafte museen sind orte, an denen sich die zeit in raum verwandelt. – orhan pamuk, museum der unschuld
vor 13 jahren kaufte der türkische literatur-nobelpreisträger orhan pamuk in istanbul ein schmales hohes altstadthaus von 1897. dort wird 2012 ein museum eröffnen, das die reale entsprechung eines im roman beschriebenen ortes ist – wie es pamuk von anfang an geplant hatte. auf stimmungen und beschreibungen des romans aufbauend, haben von 2008 bis 2011 der schriftsteller mit sunder-plassmann architekten/kappeln, der produktdesignerin carlotta werner und der künstlerin johanna sunder-plassmann orhan pamuks museum der unschuld entwickelt und realisiert.
die ausstellung zeigt bilder, pläne und modellstudien aus dem entstehungsprozess des museums und veranschaulicht die arbeitsweise des internationalen teams.
der roman masumiyet müzesi / museum der unschuld erschien 2008.
bilder der eröffnung finden sie hier.
2011
Bildräume - Raumbilder
Architektur für den Film
29/09/2011 - 20/11/2011
„Bauten, Außendrehorte, Requisiten, Kostüme – der Filmarchitekt kreiert die Atmosphäre, den Look des Films“ (Ken Adam). Mit Reproduktionen von Entwurfszeichnungen und Szenenbildern aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek Berlin („Das Kabinett des Dr. Caligari“, „Metropolis“, „M“, „Das Testament des Dr. Mabuse“, „Der Name der Rose“) und aus dem Archiv des Deutschen Filminstituts (Zeichnungen von Hans Poelzig und Szenenfotos für die Filme „Zur Chronik von Grieshuus“, „Der Golem, wie er in die Welt kam“) werden Meilensteine der Filmarchitektur vorgestellt. Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem jungen Produktionsdesign und stellt Abschlussarbeiten der Studierenden des Projektstudiums Szenenbild der Filmakademie Baden-Württemberg aus. Bei diesen Arbeiten spannt sich der Bogen vom scheinbaren Realismus gewohnter Umgebungen über das Aufleben lassen historischer Epochen bis zur Schaffung surrealer Welten.
Die Ausstellung wird kuratiert von Claudia Betke und Regine Witzig.
architektur und automobi
23/06/2011 - 18/09/2011
2011 feiert baden-württemberg mit zahlreichen events die erfindung des automobils vor 125 jahren. die im rahmen des zyklus "stand der dinge" gezeigte ausstellung nimmt das jubiläum zum anlass, eine momentaufnahme aktueller standpunkte zu den wechselbeziehungen von architektur/stadt/raum und automobil zu dokumentieren.
9 protagonisten aus unterschiedlichen disziplinen wurden zu 10 immer gleichen fragen interviewt und die antworten in form einer collage zu einem facettenreichen filmdokument zusammengestellt. parallel zu dieser filmischen sequenz stellt jeder interviewpartner einen ausschnitt aus seiner arbeit als exponat zur verfügung, der einen aspekt zum verhältnis architektur und automobil behandelt.
skopje
die vergessene moderne
14/04/2011 - 12/06/2011
1963 wurde skopje größtenteils von einem erdbeben zerstört. ein internationaler wettbewerb und von der unesco geleitete wiederaufbauplanungen sorgten weltweit für aufsehen. heute kennt kaum noch einer kenzo tanges siegreichen wettbewerbsbeitrag oder erinnert sich an das diesem zugrunde liegende sozialutopische stadtmodell, geschweige denn, dass jemand skopjes eigenartige spielart moderner architektur zur kenntnis nähme. seit der unabhängigkeit mazedoniens im jahr 1991 wirken neue kräfte auf die stadt ein und überformen sie. meist wenig beachtet, ist skopje heute ein modellfall für den umgang mit der moderne, für die versuchungen generischer architektur und der suche nach einer eigenen, sich in bauten ausdrückenden identität.
die ausstellung zeigt die planungen und bauten der 1960er jahre für skopje, dokumentiert deren heutigen zustand und macht die aktuellen konflikte um die architektonische und stadträumliche identität der stadt zugänglich.
die ausstellung wird kuratiert von maren harnack und biljana stefanovska.
mit fotografien von wolfgang thaler, armin linke und jovan balov.denden künste stuttgart
relais landschaftsarchitekten
09/02/2011 - 03/04/2011
gärten sind bedeutungsträger. der gartenräume und -bilder konzipierende entwerfer bewegt sich stets inmitten gesellschaftlich und individuell vielfältig konnotierter motive. mit diesem wirkungsgefüge setzt sich das konzept des ‹geschriebenen gartens› des in berlin ansässigen büros relais landschaftsarchitekten auseinander. der ‹geschriebene garten› leistet einen beitrag zur diskussion um die ausdrucksmöglichkeiten der landschaftsarchitektur und deren gesellschaftliche rolle.
2010
Peripherie² Cyberabad
07/10/2010 – 21/11/2010
in der peripherie der indischen metropole hyderabad entsteht derzeit cyberabad. gegründet als ein “global hub” der it-industrie entwickelt sich dort eine neue stadtlandschaft aus bürokomplexen und straßenmärkten, hochhäusern und ziegenherden, apartmentblöcken und hütten, riesigen werbetafeln und tempeln, villen und alten dörfern, opulenten geschäftshäusern und slums.
im zentrum der ausstellung stehen zwölf großformatige panoramen aus cyberabad. aus immer gleichem blickwinkel porträtieren sie vier straßenkreuzungen in den jahren 2005, 2007 und 2009. die panoramen dokumentieren die rasante entwicklung und die entstehende symbiose aus globalen und lokalen, geplanten und ungeplanten elementen, die kennzeichnend für die peripherie heutiger megastädte sind. ergänzendes kartenmaterial und fotografien widmen sich einzelnen schichten des geschehens und ermöglichen eine reflektierend-analytische betrachtung.
die ausstellung ist ein teil des projekts “landscape of surprise” von peter gotsch und susanne kohte.
weitere information zur ausstellung: www.landscapeofsurprise.net
Hans Luz
der bleistiftgärtner, stuttgarts großer landschaftsarchitekt
25/06/2010 bis 19/09/2010
hans luz hat stuttgart grüner gemacht.
die bundesgartenschau 1977 und die internationale gartenbauausstellung iga 1993 in
stuttgart tragen seine handschrift und sind teile des von ihm geschaffenen grünen u, eines
von der innenstadt zum neckar und von dort auf die höhen führenden zusammenhängenden parks.
er selbst bezeichnet sich als einen „bleistiftgärtner“. um seine ideen und konzepte bis zur
vollendung zu entwickeln – vom hausgarten bis zu städtebaulichen großplanungen -, setzt
er seine farbigen detailgenauen handskizzen ein. die ausstellung zeigt eine auswahl dieser
original-skizzen aus seinem oeuvre: u.a. iga 1993, stuttgart 21, rohrer kurve, hohenheim.
auch die gärten um die wohnanlage asemwald hat er geplant. seit vielen jahren wohnt er in einem der häuser ganz oben und pflegt dort seine leidenschaft der fotografischen beobachtung.
aus seinem wohnzimmerfenster entstanden unzählige fotos der landschaft um das
birkacher feld – naturverbunden, sensibel, emotional und sehr persönlich. seine „blickfelder“ bilden den zweiten teil dieser ausstellung.
Motorplan
Architektur bauen
15/04/2010 bis 13/06/2010
die architekten von motorplan beginnen ihre arbeit an einem neuen projekt nicht mit einer elaborierte theorie, sondern im verständnis um einen gemeinsamen bauauftrag: „man ist interessiert am bauen an sich, an der auseinandersetzung mit der konkreten bauaufgabe. hier und jetzt – unter einbeziehung aller einflussgrößen – will man sich erproben und nach dem architektonisch guten unter realen bedingungen forschen.“ die architektur von motorplan entsteht im spannungsfeld zwischen kollektiven interessen und den individuellen vorgaben der auftraggeber. diesen dialogischen prozess betrachtet motorplan als inspirationsquelle und motor für innovation. komplexe zusammenhänge erfordern spezifische antworten, die in ihrer kraft und authentizität vorgefertigte lösungen übertreffen.
motorplan gründete sich 1996 als architektengruppe. nach zwei realisierten kindergärten gelang es 2001 mit dem 1. preis im wettbewerb lohrtalschule mosbach den ersten großen bauauftrag zu akquirieren. seither plant und realisiert motorplan unter leitung von prof. jean heemskerk, urs löffelhardt und bernhard wondra unterschiedlichste bauten, darunter der musikpark mannheim, die popakademie baden-württemberg, das x-house in heidelberg und ein im november 2009 fertig gestelltes kinderhaus im passivhausstandard in ilvesheim. als architekturbüro, das sich von anfang an der praxis verpflichtet fühlte, zeigt motorplan in der ausstellung sieben realisierte projekte aus den letzten zehn jahren, die anhand großformatiger fotografien vorgestellt werden.
zur ausstellung erscheint ein katalog im spurbuchverlag, baunach.
eröffnung mit einem vortrag von urs löffelhardt
philippe rahm architectes
meteorological typologies - eine enzyklopädie
11/02/2010 bis 04/04/2010
der architekt philippe rahm beschäftigt sich mit der physiologischen raumwahrnehmung und der interaktion zwischen meteorologie, architektonischem raum und menschlichem organismus. in seinen projekten verfolgt er einen neuen ansatz und nähert er sich den physikalischen aspekten des klimas und dem thema nachhaltigkeit und klimaschutz auf seine ganz eigene weise: „man muss sich dem klimaschutz nicht unterwerfen, man muss ihn nutzen, um ganz neue formen zu entwickeln.“ er lenkt die aufmerksamkeit neben den sichtbaren auch auf die unsichtbaren parameter von architektur: „wir müssen heute die klimatische aufgabe der architektur und des designs nicht mehr nur als ziel, sondern auch als werkzeug integrieren. design als meteorologie öffnet sich anderen sensitiven, thermischen, plastischen, materiellen dimensionen und anderen wahrnehmungen des geruchssinns, der hautoberfläche und des hormonsystems. vom physiologischen zum atmosphärischen werden die physischen elemente des klimas, wie druck, unterdruck, temperatur, relative luftfeuchtigkeit, etc. zur eigentlichen materie des architektonischen entwurfs, zu seinen neuen werkzeugen....“
mit der präsentation der arbeit von philippe rahm, der in lausanne und paris lebt, richtet die architekturgalerie am weißenhof den blick in die europäische architekturlandschaft und zeigt einen der stars der jungen, französischen architekturszene. die projektzusammenstellung in form einer großen enzyklopädie, ergänzt durch videos über seine installationen, erläutert seinen ungewöhnlichen standpunkt.
eröffnung mit einem vortrag von philippe rahm
2009
Sep Ruf
01/10/2009—22/11/2009
sep ruf zählt zu den bedeutendsten deutschen architekten im 20. jahrhundert. viele seiner entwürfe sind nicht nur von überragender qualität, sondern auch von unveränderter und überraschender aktualität. die verbindung von alter bausubstanz und modernem neubau bei der von ihm gestalteten münchner maxburg wird in nikolaus pevsners „lexikon der weltarchitektur“ als herausragende leistung des wiederaufbaus nach dem zweiten weltkrieg gewürdigt. rufs neubau der akademie der künste in nürnberg, in dem natur- und architekturraum miteinander verschmelzen, zählt neben der berliner philharmonie zu den wenigen juwelen der frühen deutschen nachkriegsarchitektur. die architektonischen und semantischen qualitäten, die seine arbeiten zu symbolen eines neuen, friedlichen und weltoffenen deutschlands gemacht haben, zeugen von der kraft, mit der architektur als raumschöpfung über sich hinausweisen kann. sein werk wird von fachleuten hoch geschätzt, im öffentlichen bewusstsein sind seine bemerkenswerten leistungen jedoch viel zu wenig verankert, nicht zuletzt, weil er sich selbst wenig um publizität und publikationen kümmerte.
in der ausstellung werden fotografien aus der entstehungszeit und dokumenten der gebäude großformatige, hochklassige neuaufnahmen des stuttgarter fotografen roland halbe gegenübergestellt. vergangenheit und gegenwart der architektur rufs sind damit gleichermaßen präsent.
die architekturgalerie am weißenhof zeigt teile der ausstellung des architekturmuseums der technischen universität münchen: sep ruf 1908–1982. moderne mit tradition. eröffnung der ausstellung mit einem vortrag von irene meissner (architekturmuseum der tu münchen)
ulm vs. frankfurt
17/06/2009 - 13/09/2009
architekturgalerie am weißenhof in stuttgart stellt in ihrer vierten ausstellung im rahmen des zyklus zeitenwende projekte für die innenstädte in frankfurt am main und ulm vor und zeigt, welche diskussionen darüber geführt wurden. eine ausstellung, die nicht nur die projekte als solche, sondern vielmehr die kultur des diskurses in den mittelpunkt stellt, auf deren basis sich erst das entwickeln kann, was als gebautes die städte später prägen wird.
ausgerechnet frankfurt am main, das unter den deutschen städten als am dynamischsten gilt, beabsichtigt die wiederherstellung des mittelalterlichen parzellenblocks am römer. die dafür erforderlichen flächen im historischen zentrum der stadt werden mit dem totalabriss des technischen rathauses (baujahr 1968) ab 2010 neu geschaffen. gegenwärtig gibt es die diskussion um die ‚neue altstadt’, bis hin zur totalrekonstruktion der bebauung vor der zerstörung im jahr 1944.
ganz anders in ulm. dort ist der diskurs zur neuverdichtung der innenstadt in unmittelbarer nachbarschaft des münsters abgeschlossen – mit einem bemerkenswerten bekenntnis zur zeitgenössischen architektur. eine perlenkette von neuen gebäuden schließt die breite, ehemalige verkehrsschneise der nachkriegszeit.
folke köbberling, martin kaltwasser
common locally rooms
09/04/2009 - 07/07/2009
das künstlerpaar folke köbberling und martin kaltwasser holt ans licht, was im andauernden umbau der stadt verbraucht und verschlissen, zugeschüttet und weggeworfen wird – materialien, die ohne weiteres wiederverwendet werden können. sie verstehen die stadt nicht als ein ideal, das sich irgendwann einmal in einem aus objekten bestehenden ensemble vollendet, sondern verstehen unter stadt einen prozess, der sich im werden und vergehen vollzieht und zu dem auch der kreislauf der materialien gehört. aus restmaterialien erstellen sie gestalterisch fein austarierte arbeiten. sie machen sichtbar, dass der streit um die objekte der stadt potenziale blockiert, die aber nicht blockiert bleiben müssen. sichtbarer teil ihrer arbeit ist der soziale und informelle prozess, mit dem der raum der stadt aneignet werden kann. köbberling kaltwasser aktivieren damit das engagement von menschen, die ihre umwelt gestalten wollen – auch dies ein potenzial, das zu gering geachtet wird. gemeinsam mit jugendlichen und erwachsenen errichten köbberling und kaltwasser gemeinschaftsräume aus vermeintlichem abfall. in den diskussionen um das bild der stadt lenken sie den blick weg von den teuren prestigeobjekten auf tabus, ausschlussmechanismen und restriktive regeln im öffentlichen raum der stadt.
die architekturgalerie am weißenhof zeigt in ihrer dritten ausstellung im rahmen des zyklus zeitenwende eine installation mit mustern wiederverwertbareren baumaterials von köbberling kaltwasser und projekte der künstler aus zürich und cambridge
wiederaufbau berliner stadtschloss
wettbewerb humboldt-forum
04/02/2009 – 29/03/2009
gerade ist der internationale realisierungswettbewerbs mit dem vollständigen titel
‚wiedererrichtung des berliner schlosses – bau des humboldt-forums im schlossareal berlin‘ zu ende gegangen. in der ersten runde hat die jury unter der leitung vom vittorio magnago lampugnani 85 arbeiten beurteilt und 30 für die zweite runde empfohlen. aus diesen hat die jury ende november 2008 einen 1. preis, vier 3. preise und einen sonderpreis ermittelt.
mit diesem ergebnis ist der kontrovers diskutierte und medial viel beachtete wettbewerb für den zentralen ort in berlin beendet
die architekturgalerie am weißenhof zeigt in der zweiten ausstellung im rahmen des zyklus ‚zeitenwende’ das komplette ergebnis aller an der zweiten runde des wettbewerbs beteiligten arbeiten.
eröffnung der ausstellung mit vortrag von arno lederer (jurymitglied) am mittwoch, 4.2.2009, 19.00 uhr im vortragssaal altbau der staatlichen akademie der bildenden künste stuttgart, am weißenhof 1, 70191 stuttgart.
studie plus
frédéric druot, anne lacaton
& jean-philippe vassal
11/12/2008 - 25/01/2009
in der studie «plus» untersuchen die französischen architekten druot, lacaton & vassal möglichkeiten zur modernisierung des sozialen wohnungsbaus und weisen an wohntürmen der 60er und 70er jahre beispielhaft nach, dass ihre strategie des «räumlichen mehrwerts» eine sanierung für weniger als die kosten von abriss und neubau ermöglicht. mit geringem materialeinsatz lassen sich die grundrisse aufwerten und an heutige wohnvorstellungen anpassen; durch anbau von loggien aus vorgefertigten elementen transparenz und räumliche großzügigkeit schaffen und so, ohne umsetzen der bewohner, unzulänglichkeiten der ursprünglichen planung korrigieren. im respektvollen umgang mit dem erbe der moderne nutzen die architekten das potential der türme, anstatt sie zu stigmatisieren – transformation statt sprengung ist die prämisse mit der sie die moderne weiterbauen. die architekturgalerie am weißenhof zeigt ergebnisse der studie und stellt aktuelle projekte vor, die sich nach mediations- und partizipationsprozessen mit den bewohnern, in der planung oder bereits in der ausführung befinden.
2008
fascismo abbandonato
dan dubowitz und patrick duerden
25/09/2008 - 30/11/2008
fotos von bauten des faschismus in italien
seit 2005 sind dan dubowitz und patrick durban bauten des faschismus in norditalien auf der spur. eine suche in archiven und auf luftbildaufnahmen, in google earth und mit nachforschungen vor ort führten sie teilweise durch dickicht und über eingezäunte areale zu ruinen der moderne, zu ruinen des faschismus in italien.
die faschistischen jugendorganisationen waren in italien wichtige bauherrn. die für die gewinnung von jugendlichen teilweise dezidiert abseits aller weiteren besiedlung errichteten heime gehören zu den eindrucksvollen zeugnissen moderner architektur in italien, sie sind nach dem untergang des faschismus im gegensatz etwa zu den bauten für die eisenbahn in vergessenheit geraten und vielerorts dem verfall anheim gegeben. ihre bindung an die ziele des faschismus machen es schwer, dieses erbe unvoreingenommen anzunehmen.
der in italien lebende fotograf und künstler dan dubowitz und der in england lebende architekt patrick duerden haben sich gemeinsam drei jahre lang entlang der küste zwischen toskana und emilia romana auf die suche nach diesen vergessenen denkmalen der moderne gemacht. sie fanden gebäude, die noch in gebrauch sind, solche, die zu ferienanlagen umfunktioniert wurden, überwiegend aber verfallende und teilweise kurz vor dem abriss stehende gebäude, deren architektonische qualität andernorts gefeierten zeugnissen der baugeschichte des 20. jahrhunderts nicht nachsteht.
die architekturgalerie am weißenhof zeigt 12-15 großformatige und großartige fotos (100 x 100 cm), ergänzt und begleitet durch texte über den prozess der suche, der forschung und der auseinandersetzung mit diesem bautyp des italienischen faschismus. gerade im kontrast zu den scheinbar unschuldigen bauten der weißenhofsiedlung, angesichts aktueller entwicklungen in italien und anderenorts und die erfolge von einfache lösungen anbietenden populisten ist diese ausstellung ein nachdenklich machender kommentar zur ambivalenten wirkung von architektur und einer sie letztlich entwertenden instrumentalisierung.
disembodiment
josé salinas knobsdesign
05/06/2008 - 14/09/2008
disembodiment (entkörperlichung) beschreibt einen prozess des körpers im rahmen städtischer bedingungen. die räume der weißenhofgalerie befinden sich in einer besonderen städtischen situation, die zudem historisch bedeutsam ist. der spanische architekt josé salinas untersucht in seiner raumspezifischen installation diese enge verbindung zwischen innen und außen, indem er einen inneren lebensraum simuliert, der unsere persönliche innerlichkeit in einen körperlichen und entkörperlichten kontext stellt. großformatige ilfochrome-paneele und gfpr-formmaterial präsentieren die suche nach der verbindung zwischen körper – gebäude – stadt innerhalb einer (haut)hülle.
www.knobsdesign.com
über brücken - fußgängerbrücken in europa
fotografien von wilfried dechau
23/04/2008 - 25/05/2008
der stuttgarter fotograf und journalist wilfried dechau hat sich in den vergangenen jahren intensiv mit brücken in deutschland, österreich, der schweiz, italien, spanien, frankreich und in großbritannien auseinander gesetzt. konstruktiv, ästhetisch, landschaftlich - in dechaus fotografien wird jede brücke als eigener charakter abgebildet. warum fußgängerbrücken? nirgends sonst ist der kontakt zwischen den nutzern der brücke und der konstruktion so intensiv. bei fußgängerbrücken wird ingenieurbau erlebbar und begreifbar.
der betrachter wird eingeladen, über hohe ingenieurbaukunst wie über archaisch anmutende, teils bereits sehr alte brückenkonstruktionen zu staunen, bei denen die erbauer - frei von jeder fachlichen ausbildung - intuitiv das richtige konstruktionsprinzip gewählt haben, um hindernisse zu "über brücken".
www.wilfried-dechau.de
mgf architekten
bauten | buildings
20/02/2008 – 20/04/2008
die teilnahme an nationalen und internationalen wettbewerben und die daraus resultierenden bauten bestimmen das werk des büros mgf architekten aus stuttgart.
klare, geometrische strukturen und ordnungen definieren den ausdruck der architektur und reflektieren eine eigene gestalterische identität. modularität und reihung als ästhetisches prinzip sind grundlage der gestalterischen erscheinung. die ideale architektonische form ist eine integrative form vieler einzelmuster. eine einfache, großzügige grundhaltung und klare materialität im entwurf und beim bauen unterstreichen die qualität des jeweiligen ortes.
das büro der vier partner armin günster, hartmut fuchs, josef hämmerl und jan kliebe war in den letzten jahren verantwortlich für vielfach ausgezeichnete bauten, darunter die hochschule für technik in aalen, der neubau des kanzleigebäudes der deutschen botschaft in tokio und die fachober- und berufsoberschule in memmingen.
www.mgf-architekten.de
BUNKER_ADAPTION
Realarchitektur, Berlin
14/11/2008 - 10/02/2008
Die Ausstellung zeigt, was möglich ist, wenn ein Kunstsammler einen Luftschutzbunker aus den 1930er Jahren zur Residenz umbauen lässt. Das Berliner Büro Realarchitektur, 2003 von Jens Casper und Petra Petersson gegründet, richtete in den massiven Mauern einzigartige Magazin- und Ausstellungsräume ein, über einen Aufzug erreicht man die auf das drei Meter starke Betondach gebaute Wohnung mit ihrem Blick über die Mitte Berlins. In Zeichnungen und Fotografien werden das Projekt, der Bauprozeß und die gerade fertig gestellten Räume vorgestellt.
www.realarchitektur.de